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Hundetrainer-Blog

Hallo, hier werde ich Themen aufgreifen, und meine Gedanken und Vorgehensweisen bloggen. Ihr könnt gerne Anregungen über das Kontaktformular oder auch per Mail schicken, ich werde versuchen diese in meinem Blog zu berücksichtigen. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen meiner Gedanken!

Liebe Grüße Christine

„einfach Hund sein“

Mein heutiges Thema, ist ein Thema, welches mir bei meinen Hausbesuchen sehr häufig auffällt. Bei fast 100% meiner Hausbesuche ist es so, dass der Hund einfach „Hund ist“! – Er lebt sein Leben, es wird bereits im Welpenalter, ab dem ersten Tag, dem Hund alles geschenkt!
Der Welpe setzt den ersten Schritt ins neue Leben, ist noch total unsicher, aber es wird ihm bereits ein Futternapf mit dem besten Futter vor die Nase gesetzt. 99% der Welpen fressen nichts! – die neuen Besitzer sind total verunsichert und enttäuscht, denn er „muss“ doch etwas fressen! Mindestens drei Mal, ach was, vier oder fünf Mal wäre besser! Vielleicht ist es nicht das richtige Futter, oder vielleicht sollte man es ein wenig „verfeinern“ …?
Dass der Welpe einfach, weil er von seiner Mama, von seinen Geschwistern und von seiner gewohnten Umgebung weggekommen ist, total verunsichert ist, und, dass vielleicht die 3 stündige Autofahrt auch noch dazu beigetragen hat, dass er sich gar nicht wohl fühlt, auf diese Idee kommen die wenigsten neuen Hundebesitzer.
BITTE, gebt Euren Welpen einfach ein bisschen Ruhe! Gebt ihm Zeit, die neue Umgebung zu erkunden! Wenn er Eure Nähe sucht, dann gebt ihm die Nähe, aber lasst die ersten Stunden das Futter weg! Bietet Euren Welpen erst nach einigen Stunden, ein (!) Futterbrockerl aus Eurer Hand an.
Ist er „Feuer und Flamme“ (und mit „Feuer und Flamme“ meine ich wirklich „Feuer und Flamme“!!) dann ruft ihn zu Euch, gebt ihm ein Futterbrockerl, wechselt den Standort, ruft den Welpen, gebt ihm ein Brockerl, usw. … Wiederholt diese Übung 4-5 Mal, wenn er zu Euch kommt, bekommt er immer ein (!) Futterbrockerl. Nach 4-5 Wiederholungen füttert dem Welpen die restliche Menge der Futterration komplett, aus der Hand!
Wenn er nicht „Feuer und Flamme“ ist, sondern nur am Futter schnuppert, oder zögerlich frisst, dann lasst dem Welpen noch Zeit!
Es zieht sich meistens durch das ganze Hundeleben, dass die Besitzer den Hunden immer etwas Gutes tun wollen. Generell ist es etwas sehr verständliches, dass die Besitzer Ihre Hunde verwöhnen wollen, aber die Hunde missverstehen Dieses! Wenn die Hunde ständig verwöhnt werden, dafür aber nichts tun müssen, dann wird es für sie selbstverständlich. Sie sind auf ihre Besitzer nicht angewiesen, denn sie bekommen sowieso alles! Dadurch bekommt er eine Position im Mensch/Hund Rudel, welche er nicht haben sollte.
Der Ablauf in seinem Hundeleben ist: er schläft, er frisst, er macht Pipi und Hauferl, er schnuppert an fremden Gerüchen, usw. … – kurz gesagt, er lebt nur in „seiner Welt“! – Wenn er jetzt etwas für seinen Besitzer tun soll (zB. zum Besitzer kommen), dann ist das nur lästig, und passt gar nicht in „sein Leben“!
Deswegen, verwöhnt Eure Hunde, aber lasst Sie dafür etwas machen. (zB. Herkommen, Sitz, Platz, …)
Geht nicht auf jeden Wunsch Eures Hundes ein, wenn er vor Euch sitzt und wartet, weil er sein Futter haben will, dann lasst ihn warten, wechselt ständig den Ort in der Wohnung! Vom Wohnzimmer in die Küche, von der Küche ins Schlafzimmer, vom Schlafzimmer wieder ins Wohnzimmer, usw. … – bis es Euren Hunden zu dumm wird, Euch zu verfolgen! Variiert die Futterzeiten! – damit er nicht immer bettelt.
Streichelt Eure Hunde, knuddelt Eure Hunde, aber nicht wenn er zu Euch kommt und es fordert. Knuddelt dann Eure Hunde, wann Ihr wollt! –  ruft sie zB. zu Euch und streichelt und knuddelt sie, macht ein Spiel daraus, ruft sie zu Euch, streicheln und knuddeln, Standort wechseln, rufen, streicheln und knuddeln, usw. …

Weihnachten, ein perfektes Geschenk? 

Ein sehr aktuelles Thema ist zurzeit, dass Hunde (oder auch andere Tiere) als Geschenke dienen!
Ich schreibe bewusst „dienen“, denn oft ist es nicht mehr!
Die Tierschutzhäuser sind im neuen Jahr wieder zum Bersten voll, nur weil wieder (obwohl das Thema schon 100te Male durchgekaut wurde) verantwortungslose Menschen, irgendwelche Tiere kaufen, weil der Partner, oder die Kinder, doch gerne ein Tier hätten.
Versetzt Euch doch bitte in die Lage des Tieres!
Wenn die Wahl auf einen Welpen fällt, dann wird dieser Welpe aus seiner gewohnten Umgebung herausgerissen, weg von Züchter, weg von der Hundemama, weg von den Geschwistern.
Fremde Menschen nehmen ihn, in einem fremden Auto, mit fremden Gerüchen und ganz fremden Geräuschen mit. Zu Hause angekommen, freut sich natürlich jeder über den Welpen, 17 Bekannte, und 21 Verwandte kommen um ihn zu sehen. Für den Welpen ist das schon der Supergau!
Den Trubel, den der Welpe durchmacht, wenn das Ganze auch noch zu Weihnachten stattfindet, wo alle total gestresst, oder extrem aufgeregt sind, potenziert das ganze Chaos noch.
Aber kaum hat sich der Welpe, trotz aller Einflüsse halbwegs eingelebt, kommen die Menschen plötzlich darauf, dass ein Hund Arbeit bedeutet! – Huch (!), welch Wunder!
Dann merken sie, der Welpe ist nicht stubenrein, der Welpe bleibt nicht alleine (er winselt, und jault die ganzen Nachbarn zusammen), der Welpe zwickt ständig, mit seinen sehr spitzen Milchzähnen, die Kinder in ihre Hände und Beine, spazieren gehen mit dem Welpen ist auch anstrengend, man kann den Spaziergang gar nicht mehr genießen, denn der Welpe zerrt ständig an der Leine, wenn er von der Leine gelassen wird, dann kommt er nicht wenn man ihn ruft.

Der Welpe ist einfach anstrengend! – SO, hat man sich das nicht vorgestellt!

Tja, das ist normal! – Es ist ein Welpe!

Es funktioniert nicht, einfach einen Hund (Welpen) neben dem normalen Tagesablauf herlaufen zu lassen! Man muss die ersten Wochen extrem viel Zeit investieren! Es wird besser, wenn man den Aufbau richtig, und ohne Stress macht!
Leider nehmen sich viele Menschen diese Zeit nicht! Leider werden diese Welpen, relativ rasch „lästiger Ballast“, den man loswerden will.

Deswegen, bitte, bitte, bitte, gut überlegen!! – Ein Hund ist Arbeit!Ein Hundeleben lang!

Ein Blog zum Thema an der Leine ziehen …

Ein großes Thema, bei meinen Hausbesuchen ist, das Ziehen an der Leine. Dazu gibt es, wie so oft, unterschiedliche Auslöser. Einer der Auslöser ist, es wird „einfach“ falsch gelernt, das heißt, leider nehmen sich Welpenbesitzer zu wenig Zeit, um es ihren Welpen schonend beizubringen. Der Welpe bekommt sein Halsband oder Brustgeschirr angezogen, die Leine drauf, und los geht´s mit dem Spaziergang. Leider haben die Welpen damit oft Fehlverknüpfungen, das Halsband oder Brustgeschirr ist zu Anfangs meist etwas Ungewohntes, dadurch bekommen viele Welpen damit Stress. Dieser Stress löst dann meist Fehlverhalten beim Welpen aus. Er versucht sich, z.B. durch Kratzen am Halsband (Geschirr), aus der Situation zu entziehen. Wenn zeitgleich auch noch die Leine dazu „ins Spiel“ kommt, ist das oft auch noch eine zusätzliche Belastung für den Welpen. Dadurch werden noch größere Stresssymptome ausgelöst. Der Welpe legt diesen Stress oft in „Flucht“ um, er will die Situation meiden. Das Ergebnis ist ein Welpe, der mit angelegten Ohren, stressig, manchmal ein bisschen panisch, an der Leine zieht, oder genau das Gegenteil, einfach stehen/sitzen/liegen bleibt, und „blockiert“. Dann habe ich schon häufig gesehen, dass der Welpe ein bisschen nachgezogen wird, das ist dem Welpen noch unangenehmer, und er „flüchtet“ sich nach vorne. Somit hat man in beiden Fällen, einen Welpen der sich nach vorne flüchtet, und in späterer Folge einen Hund, der an der Leine zieht. Deshalb ist es wichtig, gleich von Anfang an, das Halsband oder Brustgeschirr positiv zu „belegen“, das heißt, schon beim ersten anlegen des Halsbands, oder Brustgeschirrs, sich Zeit zu nehmen!
Halsband in die Hand nehmen, Leckerchen geben; Halsband in die Hand nehmen, Leckerchen geben, … Wenn das ohne Stress klappt, das Halsband dem Hund anlegen, Leckerchen geben, Halsband runter; Halsband dem Hund anlegen, Leckerchen geben, Halsband runter; … Das gleiche gilt natürlich auch für das Brustgeschirr und auch für die Leine …

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Eine ängstliche Collie-Mischlingshündin …

Oft werde ich bei meinen Hausbesuchen mit ängstlichen Hunden konfrontiert, generell ist dazu zu sagen, dass ein ängstlicher Hund immer klare Regeln und Strukturen braucht, an denen er sich „anhalten“ kann. Aber bitte Vorsicht (!) Ferndiagnosen sind unmöglich und auch manchmal „gefährlich“, weil es beim Verhalten oft zu Fehlinterpretationen, vom Besitzer kommt, und dadurch ein falsches Training genau das Gegenteil bewirken kann …
Mein heutiges Beispiel handelt von einer Collie-Mischlingshündin, die Probleme im Straßenverkehr hat. Ein Auszug aus dem Trainingsplan: Trainiere mit ihr zu Hause klare „Kommandos“, Sitz oder/und Platz. Wichtig, immer zuerst zu Hause trainieren, in einer Umgebung wo sie sich sicher fühlt. Erst wenn sie es zu Hause super macht, dann erst nach draußen in eine Umgebung die ihr auch vertraut ist (eigener Garten, …), und auch dort die Übungen machen.
Wenn sie auch dort, in gewohnter Umgebung, die Übungen einwandfrei macht, dann erst in eine ruhige Seitengasse gehen (natürlich alles mit Leine!), mit einem eigenen Fahrer trainieren, er fährt nur nach Anweisung ganz langsam vorbei. (vielleicht ist es auch notwendig, dass das Auto zu Anfangs nur steht und den Motor laufen lässt …) Wichtig ist immer KLARE Kommandos, wenn sie versucht die Situation zu meiden, die Hündin wieder zu sich holen, ein klares Kommando Sitz oder Platz, wenn sie einige Sekunden ruhig bleibt, ruhig loben, Leckerchen, und nach ein paar Sekunden aus der Situation ruhig herausführen. Täglich öfter trainieren, in kurzen Sequenzen!

 

Der Schäferrüde Aron …

In meinem heutigen Blog handelt es sich um den Schäferrüden Aron. Die Besitzer haben mich angerufen, weil der 3-Jährige Rüde auf der Straße alle Konkurrenten anpöbelt. Bei meinem Besuch stellt es sich heraus, dass der Bursche nicht nur Konkurrenten anpöbelt, sondern auch in der Familie, das Sagen hat. Der Rüde akzeptiert es nicht, wenn sich jemand aus der Familie schneller bewegt, zB. im Garten herum läuft, oder hüpft, dann „fährt“ er dazwischen, springt den Laufenden an und maßregelt den „Ungehorsamen“. Zusätzlich ist es schwierig ihm etwas wegzunehmen, sei es der Ball oder auch ein Kauknochen, dann knurrt er. Die Besitzer erzählen mir, wenn Sie in der Arbeit sind, ist der Hund im Garten. Am Nachmittag kommt die Tochter von der Schule, und geht mit ihm eine Runde. Generell beschäftigt sich die Tochter am meisten mit dem Rüden. – Es ist der erste Hund in der Familie, und der Rüden wurde gekauft, weil die Tochter schon immer einen Schäferhund haben wollte. Als Junghund waren Sie mit ihm in einer Hundeschule aber dort hat es dauernd Stress mit anderen Hunden gegeben.

Meine Beobachtung aus dem Termin, Aron ist der Beschützer „seiner“ Familie. Er „muss“ sich um seine Küken kümmern, und er kennt keinerlei Strukturen und Regeln. Oft neigen Schäferhunde dazu die Beschützerrolle zu übernehmen, wenn man das nicht rechtzeitig erkennt, kommt es häufig zu Problemen. Schäferhunde, Rottweiler, Terrier brauchen generell klare Regeln, und Strukturen, diese Rassen sind wunderbare Begleiter, wenn sie gut ausgebildet sind. Durch gut strukturiertes Training, und klar geregelte Übungen hat die Familie, aus dem Schäferhund einen richtigen Musterschüler gemacht. Zusätzlich lernte die Familie Ihren Rüden besser zu lesen, dadurch wurde das Anpöbeln anderer Hunde sehr gut händelbar.

Ich muss generell sagen, es gibt Hunde die raufen, bei manchen bekommt man es mit Training gut hin, bei manchen kann man es „nur“ händelbar machen! – Deswegen meine Bitte, auch wenn Ihr Hund noch so brav ist, und „nichts tut“, lassen Sie Ihren Hund NICHT zu andere Hunde, es gibt Hunde die raufen, und ich habe schon schlimme Raufereien gesehen, und auch schlimme Verletzungen bei den Hunden UND bei ihren Besitzern … – Also BITTE lasst Eure Hunde nicht zu andere Hunde! – außer Sie stimmen sich vorher mit den Besitzern ab …

Tinkerbell …

Bei meinem nächsten Beispiel geht es um die West Highland White Terrier-Hündin von meiner Mama. Sie hat mich eines Tages angerufen, weil die Tinka immer wieder aus dem Garten davon läuft. Sie war ganz enttäuscht, denn die Hündin hört gar nicht auf Ihren Namen, sie nützt jede Gelegenheit, zum „Ausbüchsen“. Im Welpenalter war alles noch halb so schlimm, denn sie ist ja soooo süüüüß, und soooo putzig, und sie ist immer nur kurz unter dem Zaun durchgeschlüpft, aber gleich wieder zurück gekommen. Zu dem Zeitpunkt des Anrufs war sie ca. 1 Jahr alt, sie wurde schon Unternehmungslustiger, und dadurch wurden auch die „Ausflüge“ immer länger. Bei meiner Mama ist (außer bei minus 20 Grad) immer die Terrassentüre offen, damit die Tinka immer raus und wieder rein kann wann sie will, dadurch nimmt die Tinka auch jeden Besuch „in Empfang“. – Das ist wirklich so! – Wenn man zu meiner Mama kommt, Empfängt die Tinka den Besuch, erst nach einiger Zeit kommt dann meine Mama. Die Hündin ist der ganzer Stolz, Sie liest ihr jeden Wunsch von den Augen ab. Die Tinka darf auf die Bank, die Tinka hat immer ihr Trockenfutter zur Verfügung, und die Tinka hat ständig „ihre“ Spielsachen zur Verfügung. Am späteren Nachmittag wird sie immer ganz quengelig, sie fiept und winselt, und fiept und winselt, aber das ist ja klar, denn es ist 17:00 Uhr, und sie will ihr Futter haben!

Meine Frage jetzt an Euch, wenn einem Hund jeder Wunsch von den Augen abgelesen wird, die Hündin entscheidet alles im Haus, die Hündin fiept einmal, und sie bekommt ihr Futter. Die Hündin fiept zweimal, und sie bekommt Streicheleinheiten. Die Hündin fiept dreimal und sie darf in den Garten. Meine Mama ist eigentlich nur die „Angestellte“, die Futter geben darf, oder Ball spielen darf, wenn es der Hündin „genehm“ ist. Wenn nicht, dann darf meine Mama den Ball selber holen. Warum soll die Tinkabell auf meine Mama hören? Es ist doch den ganzen Tag umgekehrt, meine Mama hört doch den ganzen Tag auf Ihre Tinka!

Heute ist die Tinka 3 Jahre, sie büchst nicht mehr aus dem Garten aus, sie kommt in jeder Lebenslage wenn man sie ruft, sogar wenn sie mitten im Spiel mit anderen Hunden ist. Und sie ist mit feuereifer dabei, wenn man ihr den Ball wirft.

Ich werde oft zu Hunde gerufen, die als Kinderersatz „dienen“. – Hunde verstehen aber diese Kinderliebe nicht so wie wir Menschen, und dadurch entwickeln sich die Hunde oft in eine falsche Richtung. Aber ich muss muss immer wieder meinen Hut ziehen, wenn die Besitzer mit Ihren Hunden trainieren und die Probleme in den Griff bekommen, denn die Hunde sind Ihre „Herzibinkis“, und es kostet Ihnen immer eine riesen Überwindung, Ihrem Herzibinki nicht jeden Wunsch von den Augen ablesen zu dürfen!

Der Border-Collie ist ja soooo schön!

Es hat mich vor einigen Monaten eine junge Frau angerufen, weil ihr Hund, wenn er alleine gelassen wird, oft die Wohnung verwüstet. Bei meinem Besuch stellte sich heraus, es ist ein Border Collie, sehr aktiv, sehr freundlich. Das Herrchen und Frauchen ist voll berufstätig, die Oma betreut den Hund auch regelmäßig. Sie gehen in der Früh, mit dem Border, eine Runde in der Siedlung, zu Mittag kommt die Oma, lässt ihn ca. 1 Stunde in den Garten, und am Abend gehen Frauchen oder Herrchen noch eine halbe Stunde auf die Hundewiese.

Auf meine Frage, warum es der Border-Collie geworden ist, habe ich die Antwort bekommen: Schauen Sie wie schön er ist, sein Fell, seine Augen, er wäre eigentlich ein Traumhund … – Wenn er nicht immer wieder etwas zerstören würde.

Was mich persönlich bei dem Besuch noch viel mehr gestört hat ist, dass der Border während meines Besuchs ständig an seinen Pfoten geleckt hat.

Meine Erkenntnisse aus diesem Fall: Der Hund ist total unterfordert, der Border-Collie ist ein Arbeitshund, der Aufgaben braucht. Die Besitzer sind im Berufsleben total ausgelastet, wenn Sie von der Arbeit nach Hause kommen, sind Sie froh ein wenig entspannen zu können. Der Border ruht sich aber schon den ganzen Tag aus, dann will er wenigstens am Abend Action! Ja, die Oma lässt ihn zwar zu Mittag in den Garten Pipi machen, dort kann er eventuell mal die Nachbarskatze jagen, aber mal abgesehen von der Nachbarskatze, das ist viiiiel zu wenig geistige Beschäftigung für ihn!

Egal ob es ein Border-Collie, ein Malinois, ein Jack-Russel Terrier, ein Husky ist, oder auch ein Mischling aus diesen Rassen ist, dass sind sehr aktive Hunde die man körperlich UND auch geistig auslasten muss! Es genügt nicht, den Hund neben dem täglichen Tagesablauf herlaufen zu lassen. Spazieren zu gehen, ist für diese Hunde zu wenig! Übrigens, das ständige lecken an den Pfoten des Borders, war eine reine Ersatzhandlung. Es war ihm einfach fad, und somit hat er als Ersatz statt einer geistigen Beschäftigung, an seinen Pfoten zu lecken begonnen. Diese Ersatzhandlungen können so weit gehen, dass Hunde den eigenen Schwanz jagen, sich ständig die Pfoten lecken, manchmal sogar so lange, bis sie blutig sind. In ganz schweren Fällen, verstümmeln sich die Hunde selber …

Der richtige Hund?!

Mein erstes Thema handelt davon, dass sich viele Menschen einen Hund wegen ihrem Aussehen nehmen, oder auch weil er so lieb ist. Leider ist das oft der Auslöser, warum die Hundebesitzer Probleme mit ihren Hunden haben.

Hier einige Anregungen, wie Ihr den richtigen Hund findet: Nehmt Euch einen Hund der zu Euch passt. Nicht die Schönheit sollte ausschlaggebend sein warum Ihr den Hund nehmt, sondern die Charaktereigenschaften!

  • Ein Border Collie, ein Jack-Russel, ein Husky, … – ist nicht geeignet für einen bequemen Menschen.
  • Ein Neufundländer, eine französische Bulldogge, ein Chow-Chow, … – ist nicht geeignet für einen Marathonläufer.
  • Der Schäferhund, der Rottweiler, der Akita Inu, … – braucht zB. eine sehr konsequente Erziehung.
  • Einige Hunderassen eignen sich sehr gut für den Hundesport (ein Malinois, ein Border Collie, …), andere sind die perfekten Wegbegleiter für ältere Menschen.

Wenn ein Hund ins Haus kommt, der nicht zum Leben des Menschen passt, wird es wahrscheinlich zu Problemen kommen!

Deswegen wenn Ihr einen Welpen ins Haus holt, dann ist er süüüß, aber trainiert schon mit Eurem Welpen. Denn der Welpe hat im Welpenrudel gelernt, der Stärkste bekommt die besten Zitzen, der Stärkste frisst zuerst, wer schneller frisst, bekommt am Meisten, wenn der Welpe das Spielzeug hat, dann muss er „nur“ kräftig knurren, oder schnappen, dann traut sich kein anderer Welpe mehr ran, usw., usw., … – Also warum soll sich das im Menschenrudel ändern? Zeigt Eurem Welpen, was Ihr wollt und was Ihr nicht wollt. Wenn Ihr Euch nicht sicher seid wie, dann lasst Euch helfen, nehmt professionelle Hilfe in Anspruch. Ich habe eigene Trainingsübungen für Hunde entwickelt, wodurch der Hund, seine eigenen Bedürfnisse bei den Übungen stillen kann. Gebt Euren Hunden Regeln und Strukturen! Ihr „dürft“ Euren Hund streicheln, aber nicht immer wenn er das fordert, sondern ruft doch Euren Hund, wenn er gerade in der Wohnung „herumstromert“, und kuschelt Ihn so richtig ab wenn er kommt. Ihr sollt mit Euren Hunden spielen, aber dann wenn IHR wollt, und nach Euren Regeln! Also wenn Euer Hund Euch immer wieder beim Spielen anrempelt, dann unterbrecht das Spiel, und machen erst wieder weiter, wenn der Hund ruhig ist. Wenn er immer wieder in Rempellaune ist, dann spielt lieber strukturierte Spiele mit ihm, zB. Futterbeutel apportieren. Das muss er strukturiert machen, sonst gelangt er nicht an sein Futter! Gebt Euren Hunden Leckerchen, aber lasst Euren Hund dafür etwas machen! Wie schon gesagt, vielleicht Futterbeutel apportieren. Oder man könnte doch gleich 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen, Ihr übt mit Eurem Hund „Komm her“, und er bekommt bei jeder positiver Ausführung ein Leckerchen. Bedenkt der erwachsene Hund zeigt nur das, was er bisher erlernt hat. Er ist das Ergebnis aus Genetik und dem bereits Erlernten!

Ich werde hier in den nächsten Wochen von einigen Beispielen schreiben, und hoffe, dass Ihr mich dabei begleitet.